Alles wird mal zu viel
Alles wird mal zu viel
Dieses Gefühl, dass einen alles zu viel wird, ist bestimmt ein weitverbreitetest und bekanntest Gefühl. Gerade in der heutigen Zeit, wo alles immer mehr, schneller, tiefer, breiter und höher sein muss.
Alles muss immer ganz schnell funktionieren, schnelles Essen, egal welche Mahlzeit, hauptsächlich schnell, umso schneller, desto besser. Schnellrestaurants, Imbisse und Dönerbuden, stehen bestimmt ganz oben in der Rangordnung der Ernährungskette. Dinge die früher so niemand gegessen hätte, werden zusammen geschmissen und als essbares Lebensmittel verkauft. Die Fettleibigkeit ist einer der größten Volksseuche in unserer Zeit, dieses verdanken wir unter anderem, dem ungesunden und schnellen Essen. Genuss steht beim Verzehr vom Lebensmittel, ziemlich weit unten.
Aber unser Essverhalten spiegelt unser ganzes Sein wieder. Schnell müssen Lösungswege gefunden werden, um ein Projekt auf die Beine zu stellen. Time is Money gilt nicht nur im Managerbereich, sondern in jeder Schicht, bloß dass die Arbeiter und Angestellten davon nichts haben, die Money von der eigesparten Time, fließt in andere Geldbörsen. Aber gehackt wird immer von oben nach unten, unten rollen Köpfe wenn die Time is Money Rechnung nicht aufgeht. Schnell ist man ersetzbar, früher konnten sich die Arbeiter den Arbeitsplatz aussuchen, jetzt suchen die Arbeitgeber die Arbeiter aus, denn für Nachschub ist schnell gesorgt, genügend Arbeitslose sind ja vorhanden. Mehr noch, ist der Inländische Anbieter zu teuer, wird einer aus dem Ausland genommen. Denn deutsche Ausschreibungen müssen ja nun europaweit ausgeschrieben werden, damit das System noch ein bisschen mehr ausgebeutet werden kann, hoch lebe Europa.
So wird einem das schnell mal zu viel weil es auch zu viel ist, das ist kein ich glaube es wird jetzt langsam zu viel, nein, es ist schon lange zu viel. Burnout ist keine Modekrankheit, für das, sie zu gerne abgestempelt wird, sondern Burnout ist Realität, das Fass läuft über, es ist zu viel vom ganzen. Schon im Säuglingsalter geht es los, dass Baby liegt im Bettchen und schon erfährt es die erste Reizüberflutung, die Spielzeuge, Musikinstrumente und was es alles gibt, von jedem Verwanden wird ein Geschenk übergeben und jeder hat das Beste, das größte, das breiteste, das lauteste, das leiseste. Ein regelrechter Wettstreit ergibt sich bis zum jungen Erwachsenen Alter. Dazu kommen die ganzen Anforderungen über Schule bis hin zu den Anforderungen die sich jeder selbst stellt.
So viele Dinge geschehen, die Welt geht den kurzen Weg übers Internet. Jeder bekommt alles mit, was so los ist auf der ganzen Welt, alles prasselt auf einen herab. Alles muss man wissen, alles will man wissen, Über Google Earth kannst du bei jemanden quer über den ganzen Erdball schauen, was er heute zu Mittag ist, muss man nicht wissen, kann man aber und meistens will man es, warum, weil man es kann.
Das alles kann schon mal dazu führen, dass es einen zu viel wird oder es einen einfach kaputt macht. Ich habe da sehr einschneidige Erfahrungen, ich weiß wie es ist 80 Stunden in der Woche zu arbeiten, fünfmal die Woche Sport zu machen, dabei unter chronischen Schlafmangel zu leiden, dass alles mit chronischen Schmerzen, kein Tag ohne Stress, kein Tag ohne Schmerzen, kein Tag mit Schlaf und das 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche. Ich wollte es immer jedem Recht machen, auf der Arbeit konnte ich mir nicht vorstellen, dass es ohne mich klappt. Gerade im sozialen Bereich kommt dann auch noch das chronische Helfersyndrom dazu, ich wollte jedem helfen, habe alle meine persönlichen Belange hinten angestellt. Dann kam noch hinzu das ich ein christliches Leben lebte, da waren doch auch noch einige die ihr Recht forderten und Dinge die zu erledigen waren, Predigen, Seminare, Missionseinsätze und, und, und.
Dann die Erkenntnis, es ist zu viel, leider zu einen viel zu späten Zeitpunkt. Jeder sollte jede Woche einmal Inventur machen und einfach Ballast abwerfen, damit ein Gleichgewicht entstehen kann.
Was habe ich aus meinen heutigen Gedanken gelernt?
Auch mal Stopp oder Nein zu sagen, steht mit jederzeit zu