Andacht vom 04. Februar (Wenn Jesus mit dir ist, was soll dir geschehn!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Freue dich an der Liebe Gottes in deinem Leben. Bewahre dir allezeit ein dankbares Herz, das bewahrt dich in allem vor den vernichtenden Hochmut!
Wenn Jesus mit dir ist, was soll dir geschehn!
Lukas 5, 18-26
Und siehe, Männer trugen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen.
Und da sie wegen der Volksmenge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit dem Bett durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!
Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich darüber Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der [solche] Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben, als nur Gott allein?
Da aber Jesus ihre Gedanken merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?
Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?
Damit ihr aber wisset, dass des Menschen Sohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten -: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und gehe heim!
Und alsbald stand er auf vor ihren Augen, nahm das Bett, darauf er gelegen hatte, ging heim und pries Gott.
Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!
Dies ist ein sehr lebendiger, anschaulicher Bericht. Jesus saß in einem Haus und lehrte. Die Häuser in Palästina hatten ein flaches Dach, das sich nur gerade so viel neigte, dass das Regenwasser ablaufen konnte. Holzbalken wurden in geringerem Abstand von Wand zu Wand gezogen und die Zwischenräume dicht mit Zweigen besteckt, die durch Lehm zusammengehalten wurden. Es war die einfachste Sache von der Welt, eine solche Schicht zwischen zwei Balken herauszunehmen. Tatsächlich gelangten denn auch Särge sehr häufig durch das Dach ins Haus und auch wieder hinaus.
Was besagt nun die Stelle über die Vergebung der Sünden?
Um sie richtig zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, dass Sünde und Leiden aller Art in Palästina als unentwirrbar miteinander verknüpft galten. Bei jeder Krankheit, bei jedem Leiden wurde stillschweigend davon ausgegangen, dass der davon Betroffene gesündigt hatte. Und daher Leidende oftmals ein krankhafte Vorstellung von der Sünde. Darum sagte Jesus als erstes zu dem Manne, seine Sünden seien ihm vergeben. Ohne diese Zusicherung hätte der Mann nicht an die Möglichkeit einer Heilung geglaubt. Die Schriftgelehrten und Pharisäer gerieten darüber in der Auseinandersetzung vollständig in Verwirrung.
Sie warfen Jesus vor, dass er als Mensch den Anspruch erhob, Sünden vergeben zu können. Aber ihren eigenen Behauptungen und Ansichten zufolge war der Mann ja krank, weil er gesündigt hatte; und wenn er geheilt wurde, so war das zugleich der Beweis dafür, dass ihm eine Sünde vergeben worden waren. Die Anschuldigungen der Pharisäer waren auf sie selbst zurückgefallen und ließen sie verstummen.
Leider habe ich es oft genug erlebt dass gerade diese Bibelstelle eins zu eins in die heutige Zeit umgesetzt wurde, und die Menschen sich dadurch tiefe Verletzungen ihrer Seele zugezogen haben. Sie wurden mehr als Sünder behandelt als kranke die Pflege und Zuwendung brauchen. Leicht wird gesagt „du hast Sünde in deinen Leben und deswegen bis du krank“, lasse deine Sünde und du wirst wieder gesund. Sicher sind manche Krankheiten Folgen der Sünde, z.B. Alkohol, Drogen, Rauchen, aber wir können nicht generell den Teufel gebieten im Namen Jesus und die Krankheit ist geheilt. Gehe bitte mit diesem Thema sensibel um und beschäftige dich mit den Kranken Menschen und gebe ihnen dass was sie brauchen. Sie können nicht gebrauchen von oben eins mit dem Hammer auf den Kopf zu bekommen, wo sie schon am Boden liegen. Alles geschehe aus Liebe und in Liebe, lasse dich vom Heiligen Geist leiten und führen.
Das wunderbare an dieser Begebenheit ist, dass ein Mann durch den Glauben seiner Freunde gerettet wird. Als Jesus ihren Glauben sah, war es ihrem Glauben der sich durch nichts abhalten ließ, zu verdanken, dass der Mann geheilt wurde. Das geschieht auch heute noch.
Es gibt Menschen, die durch den Glauben ihrer Eltern gerettet wurden. Carlyle pflegte zusagen, dass er immer noch die Stimme seiner Mutter höre: „Vertrau auf Gott und tu das Rechte“. Als der Kirchenvater Augustin noch ein unstetes, ausschweifendes Leben führte, bat seine fromme Mutter einen christlichen Bischof um Hilfe. „Es ist unmöglich“, sagte er, „dass ein Kind, für das so innig gebetet und um dessentwillen so viele Tränen vergossen werden, ganz verderben kann“. Und viele von uns können mit Freuden bezeugen, dass wir alles, was wir sind, dem Glauben unserer gottesfürchtigen Eltern zu verdanken haben.
Täglich werden Menschen durch den Glauben derer, die sie lieben, gerettet. Als Wells jung verheiratest war und sein schriftstellerischer Erfolg neue Versuchungen für ihn mit sich brachte, sagte er einmal: „Es war sehr gut für mich, dass hinter den Flügeltüren im Hause Mornington Straße 12 jemand schlief, der so süß und rein war, dass es einfach undenkbar war, sich vor ihr erbärmlich, schmutzig, betrunken oder gemein aufzuführen“. Das Gefüge des Lebens und der Liebe, Gott sei Dank dafür kennt immer wieder solche unschätzbaren Einflüsse, durch die die Herzen der Menschen bewahrt werden.
Der Menschensohn war der Ausdruck, den Jesus am häufigsten gebrauchte, wenn er von sich selbst sprach. Es ist anzunehmen, dass er diesen Ausdruck von Daniel(Daniel7, 13) übernommen hat. Daniel gebrauchte den Begriff, um eine Person zu beschreiben, die er in einer Vision sah, eine „der einem Menschensohn glich“, mit den Wolken des Himmel kommend, dem eine ewiges Königreich gegeben wurde(siehe Dan7, 13). Durch den Gebrauch dieses Ausdrucks sagt Jesus, dass er der vorausgesagte und von Gott gesandte Messias(d.h. Christus, Retter). Diese Formulierung verstärkt Jesu Menschlichkeit, eben die Tatsache das Gott durch Christus zu uns kam, dazu seine Fähigkeit, dem zu entsprechen, um dir zu helfen und zu retten. Jesus gebrauchte die Anrede als ein Ersatz für „Ich“ (Mt11, 19); als er wichtige Aussagen machte(Mt20, 28; Mk10, 45); als er seinen Tod am Kreuz voraussagte(Lk9, 44; Mt17, 22; Mk8, 31); als er über die Auferstehung sprach(Mt17, 9); als er sich auf seine glorreiche Wiederkunft zur Erde bezog(Mt24, 27; Mk13, 26; 24, 62) und als er über seine Aufgaben im Gericht sprach(Mt13, 41).
Jesus durchschaut dich und deine Gedanken, wie er die Gedanken der Männer durchschaute. Du musst dich daran erinnern, dass Gott deine Gedanken, Wünsche und Vorstellungen kennt(siehe Ps139; Mt17, 25; Joh1, 48; 2, 25; 21, 17; Hebr4, 13). Jesus sagt, dass wenn es zu sündigen Gedanken kommt, das fortgesetzte Ausmalen gottloser Gedanken das Gleiche ist wie das eigentliche Begehen der Sünden(sieh Mt5, 27-28). Die Antwort auf diese Schwachstelle ist, dass du dein Denken disziplinierst, indem du dich darauf verlässt, dass Gott deine Sinne erneuert(siehe Röm12, 2; 2Kor10, 5; Phil4, 8). Trenne dich von deinen Unreinen und Bösen Gedanken, wenn sie kommen, tausche sie sofort gegen Gottes Wort aus. Lasse dich reinigen durch das Wasserbad des Wortes(Eph5, 26).
Erhebe deine Stimme im Glauben daran, dass es geschehen wird, in Jesus wunderbaren Namen. Habe glauben daran, dass dir alle Dinge zum Besten dienen, wenn du glaubst. Durch Jesus Christus hast du den Sieg allezeit, er ist deinen Weg schon gegangen und hat ihn für dich bereitet.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem