Andacht vom 11. Juli (Verkündige freimütige das Evangelium!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag. Besinne dich auf die wesentlichen Dinge deines Lebens und baue darauf auf. Jesus möchte dein täglicher Begleiter sein durch den Heiligen Geist. Lade ihn jeden Morgen aufs Neue ein, mit dir den Tag zu verbringen und dich in allen zu leiten und zu führen. Du wirst erleben er nimmt deine Einladung mit Freuden an, er wird dich nicht alleine lassen!
Verkündige freimütig das Evangelium!
Apostelgeschichte 2, 14-21
Da trat Petrus mit den Elfen auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr jüdischen Männer und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kund, und horchet auf meine Worte!
Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet; denn es ist erst die dritte Stunde des Tages;
sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:
«Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben;
ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen.
Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;
die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar werdende Tag des Herrn kommt.
Und es soll geschehen, dass jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.»
Vers 15 betont Petrus ausdrücklich, dass diese Männer nicht betrunken sein könnten, dass es erst die dritte Stunde des Tages sei. Bei den Juden begann der Tag um sechs Uhr morgens und endete um Sechs Uhr nachmittags. Die dritte Stunde des Tages bedeutet nach unserer Zeitrechnung als neun Uhr morgens.
Dieser Absatz konfrontiert uns mit einer der fundamentalen Vorstellungen, die das Alte und Neue Testament beherrschen, mit der Vorstellung am Tag des Herrn. Sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament können wir vieles nicht verstehen, ohne die wichtigsten Grundgedanken zu kennen, die dieser Vorstellung zugrundeliegend. Die Juden waren zu allen Zeiten davon überzeugt, dass sie das auserwählte Volk Gottes seien. Sie verstanden darunter, dass sie das Volk seien, das vor allen anderen Völkern zu besonderem Ruhm gelangen und besondere Vorrechte genießen sollte. Sie waren stets nur ein kleines Volk gewesen, dessen Geschichte eine Kette von Katastrophen darstellte. Es war ihnen daher völlig klar, dass sie mit menschlichen Mitteln niemals den Zustand erreichen konnten, der ihnen als dem auserwählten Volk Gottes zukam. So gelangten sie allmählich zu dem Schluss, dass Gott das tun müsse, wozu die Menschen nicht fähig waren.
Und so warteten sie auf den Tag, an dem Gott unmittelbar in die Geschichte eingreifen und sie erhöhen werde, wie sie es sich erträumten. Der Tag dieses Eingreifens war der Tag des Herrn, an dem unter fruchtbaren Geburtswehen das neue Zeitalter anbrechen werde. Dieser Tag wird unerwartet wie der Dieb in der Nacht kommen; an diesem Tag wird die Welt in ihren Grundfesten erschüttert werden und die Himmel werden vergehen, die Elemente vor Hitze zerschmelzen. Es wird ein Tag des Gerichts und des Schreckens sein. In sämtlichen prophetischen Büchern des Alten Testaments und in vielen Büchern des Neuen Testaments wird dieser Tag beschrieben(bezeichnete Stellen sind: Jes2, 12; 13, 6 ff; Amos 5, 18; Zep1, 7; Joel 2, 1; 1Thess5, 2 ff; 2Petr3, 10).
Petrus meint an dieser Stelle im Hinblick auf die Juden: „Seit Generationen habt ihr von dem Tag des Herrn geträumt, von dem Tag, an dem Gott selbst in die Geschichte eingreift. Mit Jesus Christus ist dieser Tag gekommen“. Hinter all diesen veralteten Bildern wird dennoch eins entscheidend deutlich, die große Wahrheit: Mit Jesus Christus griff Gott persönlich in die Geschichte der Menschheit ein.
Im Alten Testament ist mit den „letzten Tagen“ eine Zeit gemeint, in der Gott sich auf mächtiger Weise erweist, um das Böse zu richten und sein Volk zu retten(vgl. Jes2, 2-21; 3, 18-4, 6; 10, 20-23; Hos1-2; Joel1-4; Am 8, 9-11; 9, 9-12).
Das Neue Testament offenbart, dass die „letzten Tag“ mit dem ersten Kommen Christi und der Ausgießung des Geistes über seinem Volk begannen. Einen Abschluss werden die letzten Tage mit dem zweiten Kommen Christi finden (Mk1, 15; Lk4, 18-21; Hebr1, 1-2). Gekennzeichnet ist diese besondere Zeit vom Gericht gegen das Böse, von Autorität über Dämonen, der Möglichkeit der Errettung für Menschen sowie durch die Gegenwart des Reiches Gottes (d.h. seiner Kraft, Ziele und Lebensweise sowohl jetzt auf Erden als auch in Ewigkeit). Am Ende dieses Zeitalters wird der Herr die Gemeinde von der Erde nehmen (1Thess4, 13-5, 3) und seine härtesten Gerichte über die Welt bringen (Mt4, 21-22; Offb6-19).
- Gottes Werk in den „letzten Tagen“ wird durch die Kraft des Heiligen Geistes vollbracht werden (Mt12, 28).
- In den letzten Tagen wirkt Gottes Kraft durch Christi Anhänger, um in Satans Herrschaftsbereich einzufallen, die Werke des Teufels zu zerstören und Menschen für Gott zurückerobern. Doch der Kampf hat erst begonnen; er ist noch nicht vorbei. Satans böse Machenschaften üben immer noch großen Einfluss aus und verursachen viel Zerstörung (Eph6, 10-18). Die bösen Mächte Satans werden erst mit der Wiederkunft Christi ein Ende finden und mit ihnen werden auch die „letzten Tage“ zu einem Abschluss kommen (vgl.1Petr1, 3-5; Offb19).
- Die letzten Tage ist eine Zeit freimütiger Evangelisation, durch die Christi Botschaft der geistlichen Errettung überall in der Welt verbreitet wird, wo Menschen noch keine persönliche Beziehung zu ihm haben. Es ist eine Zeit, in der alle aufgerufen werden, ihre rebellischen Wege aufzugeben, ihren Glauben in Christus zu setzen und die Kraft des Heiligen Geistes zu erleben (Apg1, 8; 2, 4. 38-40; Joel3, 1-5). Wer Christus nachfolgt, muss in dieser Zeit alles daran setzen, durch die Kraft des Heiligen Geistes das Erlösungswerk Christi zu verkündigen und zu demonstrieren, ist das Endgericht doch nicht fern (Röm2, 5-„der große und herrliche Tag des Herrn“(Apg2, 20b). Wir müssen stets wachsam sein und auf den Tag warten, an dem Christus wiederkommt und sein Volk von der sündhaften Welt erlöst (Joh14, 3; 1Thess4, 15-17).
- Die „letzten Tage“ leiten offiziell die aktive Gegenwart des Reiches Gottes ein, das nun in seiner ganzen Macht kommt (siehe Lk11, 20). Es ist wichtig, diese Macht in ihrer ganzen Fülle zu erleben, weil wir sie für den geistlichen Kampf brauchen(2Kor10, 3-5; Eph6, 11-12) und mit ihrer Hilfe Widerstand und Leid ertragen können, die unweigerlich mit unserer Hingabe an Christus einhergehen(Mt5, 10-12; 1Petr1, 6-7).
Petrus bringt die Sprachenrede (Apg2, 4. 11) mit Prophetie in Verbindung (Apg2, 17-18). Das bedeutet, dass die Sprachenrede eine Form der prophetischen Rede ist, denn Prophetie heißt im Grunde nichts weiter, als Gott unter dem direkten Einfluss des Heiligen Geistes die eigene Stimme zur Verfügung zu stellen.
Im Buch der Apostelgeschichte „wurden alle (d.h. 120) erfüllt von heiligem Geist und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen eingab“ (Apg2, 4). Der Heilige Geist kam über Kornelius und seine Angehörigen und Petrus und seine Begleiter „hörten sie nämlich in Zungen reden und en großen Gott preisen“(Apg10, 44-47) und „kam der Heilige Geist über sie(d.h. die Jünger in Ephesus) und sie redeten in Zungen und in prophetischen Worten“(Apg19, 6).
Zu anderen Zeichen und Manifestationen durch geisterfüllte Menschen gehören prophetische Träume und Visionen (siehe Apg17; 10, 9-23; vgl. Joel3, 1). Der Geist soll dem ganzen Volk Gottes (d.h. allem Anhängern Christi) zur Zurüstung gegeben werden, ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder Stellung (siehe Apg2, 18).
Joels Prophetie zufolge, die Petrus hier zitiert, ist die Taufe im Heiligen Geist für Menschen, die bereits in Gottes Reich sind, d.h. die „wiedergeborene“ (Joh3, 3-6) Anhänger Christi sind. Die Verheißung gilt allen, Mann oder Frau, Junge oder Mädchen, die sich Jesus ausgeliefert haben und zu Gott gehören.
Petrus zitiert Joel und sagt, dass Gott seinen Geist „in jenen Tagen“ ausgießen wird. Die Ausgießung des Heiligen Geistes, d.h. als Gott großzügig seinen Geist sandte, um seine Diener zu bevollmächtigen und durch sie zu leben, und die damit einhergehenden übernatürlichen Zeichen und Manifestationen können nicht auf den einen Pfingsttag beschränkt werden.
Die Kraft und Hilfe des Heiligen Geistes stehen Christen im gesamten Gemeindezeitalter zur Verfügung. Damit ist die ganze Epoche zwischen Jesu erstem Kommen, genauer gesagt seine Auferstehung, Himmelfahrt und Sendung des Heiligen Geistes und seinem zweiten Kommen gemeint (Offb19-20; siehe Apg2, 39). Natürlich schließt das auch unsere eigene Zeit mit ein. Auch dir steht die Kraft des Heiligen Geistes, durch dein Glauben an Jesus Christus zu.
Kaufe die Zeit auf, in der du Freimütig das Evangelium verkündigen kannst, nutze jede einzelne Minute dazu, mit deinem ganzen Sein.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem