Nicht schon wieder
Nicht schon wieder
Manche Dinge passieren immer und immer wieder im Leben, irgendwie können wir tun was wir wollen, sie passieren einfach. Nun kann man riesig genervt sein darüber oder man kann darüber nachdenken, warum das so ist. Was sollen wir aus ihnen lernen, wozu sind sie nütze. Es gibt das berühmte Sprichwort „aus Fehlern wird man Klug“ und oftmals ist das auch wirklich der Fall. Ich habe in meinen Leben viele Fehler gemacht, auch Fehler die ich nicht mehr gut machen konnte, aber ich habe aus allen meinen Fehlern, ziemlich viel lernen dürfen. Die Theorie hat mir noch nie sonderlich geholfen, ich habe meistens aus meinen Fehlern gelernt, denn ab da wusste ich immer warum und ich konnte es bis ins kleinste Detail nachvollziehen.
Es gab dabei viele sehr schmerzvolle Momente in meinen Leben, weil ich es theoretisch nie begriffen habe, folgte oft eine Schubkare voll „kapierst du es“. Mit dem Kopf durch die Wand, war lange Zeit mein Lebensmotto und in dieser Zeit habe ich mir viele Wunden und Narben zugezogen. Denn wenn du mit dem Kopf durch die Wand willst, denkst du nicht besonders viel über dein Handeln nach, du agierst instinktiv und nicht durchdacht und besonnen, es muss jetzt geschehen und nicht erst morgen oder übermorgen. Oh nein, nicht schon wieder habe ich oft gedacht, in den Momenten wo ich wusste, was auf mich zukommt. In den Momenten, wo die mir bekannten Probleme schon wieder auf mich zu rollten, und ich wusste genau, dass ich es war, der für diese Probleme verantwortlich war. Geradeso wie in der Erziehung von Kindern, du kündigst ihnen an, wenn sie das und jenes tun, wird eine Bestrafung folgen. Die Kinder wissen ganz genau, das mal wieder eine Bestrafung folgt, weil diese von den Eltern angekündigt wurde. Auch Kinder denken in diesen Moment „oh nein, nicht schon wieder“, aber bedanken, können sich die Kinder bei sich selbst, denn es war eine Bestrafung mit Vorwarnung.
Natürlich gibt es auch ein „Nicht schon wieder“ bei Dingen zu denen wir nichts dafürkönnen. Wenn wir eine Monotone Arbeitsstelle haben, folgt immer und immer wieder dieselbe Arbeit, da gegen können wir nichts tun, außer die Arbeitsstelle zu kündigen. In der Zeit wo der Partner ein Lieblingsgericht hat und sie immer und immer wieder von seinem Partner wünscht, dann kommen wir aus Liebe diesen Wunsch immer und immer wieder nach. Menschen machen auch immer und immer wieder dieselben Fehler und diese Widerholen sich, auch wenn du dachtest, dass du sie schon längst unter die Füße bekommen hast. Nehmen wir zum Beispiel die Eifersucht, wenn man diese in einer Partnerschaft bezwungen hat, wird sie in einer neuen oder anderen Partnerschaft wieder da sein, alles beginnt von vorne, neues Spiel neues Glück. Alles ist Situationsabhängig, wenn man in der einen Situation sich zurückhalten kann, wird es in einer anderen Situation wieder geschehen.
Nicht schon wieder Momente können einen mächtig nerven oder freudig verzücken. Sie begleiten uns wohl ein Leben lang, sie sind unser Lehrmeister und Nervensägen. Sie gehören einfach zum Leben dazu, Dinge wiederholen sich ständig auf dieser Welt. Wie sagt die Bibel so schön, „es gibt nichts Neues unter der Sonne“. In der Geschichte widerholen sich Dinge immer und immer wieder, weil Menschen zu dumm sind, um Dinge zu begreifen. Kriege bereiten der ganzen Welt viel Schmerz und Leid, aber immer wieder führen wir Kriege. Diskriminierungen und Mobbing zerstört Existenzen und doch finden sie immer und immer wieder statt. Keiner kann sich von Fehlern freisprechen, wir machen alle Fehler, der eine mehr, der andere weniger und doch mach wir alle Fehler und viele Fehler wiederholen wir solange bis wir den Fehler begriffen haben und es anders machen können.
Es gibt auch viele Dinge, die wir widerholen müssen und wir trotzdem denken „Nicht schon wieder“. Beim lernen müssen Dinge immer und immer wieder wiederholt werden, bis der zu erlernende Stoff sitzt, bis er auswendig widergegeben werden kann. Auch beim Sport leben wir aus der Wiederholung, der Muskel muss wachsen und die Kondition muss gefördert werden, der ganze Körper wird durch die Wiederholung gefördert. Beim Zeichnen, zeichnest du immer und immer wieder das selbe Motiv, bis es für dich perfekt ist. Auch beim musizieren muss immer und immer wieder dasselbe Stück, die selbe Strophe gespielt werden, bis das Musikstück sitzt.
Viele laufen immer und immer wieder mit dem Kopf gegen eine Mauer, nicht bis die Mauer einstürzt, sondern bis sie merken, dass sie die Wand damit nicht zum Einsturz bringen. Dabei sind wir Menschen alle verschieden, der eine sagt vorher, das ist nicht der richtige Weg, andere laufen einmal dagegen und merken dann, dass sie umdrehen müssen und einige laufen immer und immer wieder gegen die Mauer, bis es irgendwann Klick macht oder bis sie selber einen Schaden davontragen.
Was habe ich aus meinen heutigen Gedanken gelernt?