Andacht vom 20. Februar (Vertraue Gott in jeder Situation!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen besinnlichen und gesegneten Tag. Komme in die Stille und höre was dein Herr, dein Gott dir sagen möchte. Folge ihm nach, denn er allein weist dir den rechten Weg. Er gibt dir das Wollen und das Gelingen für seine Wege in deinem Leben! Auch wenn sie nicht deinen Willen entsprechen folge ihm nach, den sein Wille soll geschehen, nicht der deine!
Vertraue Gott in jeder Situation!
Lukas 7, 1-10
Nachdem nun vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.
Eines Hauptmanns Knecht aber, der jenem wert war, lag krank und war am Sterben.
Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten.
Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das erzeigst;
denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.
Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Hause war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst!
Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund!
Denn auch ich bin ein Mensch, der einem Kommando untersteht, und habe Kriegsknechte unter mir; und sage ich zu diesem: Geh hin! so geht er; und zu einem andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das! so tut er’s.
Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch, selbst in Israel habe ich einen so großen Glauben nicht gefunden!
Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den krank gewesenen Knecht gesund.
Im Mittelpunkt dieser Begebenheit steht ein römischer Hauptmann, ein ungewöhnlicher Mann.
- Schon als Hauptmann oder Zenturio war er kein gewöhnlicher Mann. Die römischen Hauptleute führten eine Kompanie und bildeten das Rückgrat des römischen Heeres. Wo immer im Neuen Testament die Rede von Hauptleuten ist, wird Guten von ihnen berichtet(vgl. Lk23, 47; Apg10, 26; 23, 17. 23. 24; 24, 23; 27, 43). Der griechische Geschichtenschreiber Polybios hat uns geschildert, welche Eigenschaften von einem Hauptmann erwartet wurden. Er brauchte nicht so sehr die Gefahr suchen; vielmehr musste er befehlen können, beständig und zuverlässig im Handeln sein, er sollte sich nicht übereifrig in die Schlacht stürzen, in Bedrängnis dagegen die Stellung halte und bereit sein, auf seinem Posten zu sterben. Ein Hauptman musste ein Mann unter Männern sein, sonst konnte er die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllen. So wie auch Gläubige unter Gläubige sind, zusammen sind wir eins. Jeder erfüllt seine Aufgaben im Reich Gottes.
- Er verhielt sich seinem Knecht gegenüber höchst ungewöhnlich. Er liebte diesen Knecht und scheute keine Mühe, um ihn zu retten. Nach dem römischen Recht galt jeder Sklave als lebendes Werkzeug, er hatte keinerlei Rechte; sein Herr konnte ihn nach Belieben misshandeln und sogar töten. Der Verwalter eines römischen Großgrundbesitzes empfahl einmal dem Besitzer, alljährlich seiner Geräte zu überprüfen und alles, was alt und zerbrochen sei, auszumerzen und ebenso auch mit den Sklaven zu verfahren. Wenn ein Sklave nicht mehr arbeiten konnte, wurde er normalerweise getötet. Das Verhalten des Hauptmanns von Kapernaum war als etwas ganz Ungewöhnliches. Bei ihm gab es allen Anschein nach kein Ansehen der Person, so wie es auch bei dir als Gläubiger kein Ansehen der Person geben sollte, da es bei Gott auch kein Ansehen der Person gibt.
- Er war offensichtlich ein tief religiöser Mensch. Ein Mensch, der so weit geht, dass er eine Synagoge bauen lässt, muss mehr als nur oberflächlich interessiert sein. Es stimmt zwar, dass die Römer die Religion aus einem schamlosen Grunde unterstützten: Sie war ein wesentlicher Ordnungsfaktor im Leben der Menschen. Sie sahen in der Religion ein Beruhigungsmittel für das Volk. So hat Augustus eindeutig aus diesem Grund den Bau von Synagogen empfohlen. Der englische Geschichtsschreiber Gibbon hat den bekannten Satz geprägt: „Das Volk war der Meinung, dass die verschiedenen Religionen, die es im römischen Reich gab, alle gleichberechtigt und wahr seien; die Philosophen, dass sie alle gleich falsch seien und die römische Obrigkeit hielt sie alle für gleich nützlich“. Doch der Hauptmann gehörte nicht zu den zynischen Verwaltungsbeamten; er war ein aufrichtig frommer Mann. Auch du sollst in deinem Verhalten anderen Menschen gegenüber immer aufrichtig und ehrlich sein. Zynisches Verhalten ist keineswegs von Gott, Gott ist immer Ehrlich und geradeheraus. In allem sei dein „Ja ein Ja“ und dein „Nein ein Nein“.
- Er verhielt sich Jesus gegenüber höchst ungewöhnlich. Waren die Juden dafür bekannt, dass sie die Nichtjuden verachteten, so hassten die Nichtjuden umgekehrt die Juden. Der Antisemitismus ist keine neue Erfindung. Die Römer nannten die Juden eine schmutzige Rasse; sie hielten den jüdischen Glauben für einen barbarischen Aberglaube; sie beschuldigten die Juden, einen Eselkopf anzubeten und ihrem Gott jedes Jahr einen heidnischen Fremdling zu opfern. In Wirklichkeit dagegen hatten viele Nichtjuden, die der Vielgötterei und der widerlichen Sitten des Heidentums überdrüssig waren, den jüdischen Glauben von dem einen wahren Gott angenommen und bekannten sich zu der strengen jüdischen Moral. Die Atmosphäre der ganzen Geschichte verrät, dass zwischen diesem Hauptmann und den Juden ein enges Band der Freundschaft bestand. Es gibt nichts Neues unter der Sonne, die damalige Zeit erinnert uns an unserer heutige Zeit. Stehe auch du allezeit zu deinem Glauben, egal was auch kommen mag, bekenne dich zu Jesus Christus. Beziehe in dieser Welt eindeutig deine Position.
- Er war ein bescheidener, demütiger Mann. Er wusste sehr wohl, dass das Gesetz der strenggläubigen Juden verbot, das Haus eines Nichtjuden zu betreten(Apg10, 28). Er wusste, dass kein strenggläubiger Jude einem Nichtjuden gestattete, sein Haus zu betreten oder sonst wie Verkehr mit ihm zu pflegen. So wagte er nicht einmal persönlich zu Jesus zu gehen. Er überredete seine jüdischen Freunde, an den Meister heranzutreten. Dieser Mann, der gewohnt war zu befehlen, bewies gegenüber echter Größe eine erstaunliche Bescheidenheit. Demut und Bescheidenheit sind ein wichtiger Glaubensgrundstein in deinem Leben. Nehme dich einfach auch mal einen Schritt zurück für andere, wenn du von Gott dazu aufgerufen wirst.
- Er war ein gläubiger Mensch. Sein Glaube gründete sich auf eine sehr vernünftige Beweisführung. Er folgerte aus dem Hier und Jetzt auf das Dort und Dann. Er ging von seiner eigenen Erfahrung aus. Wenn er durch die Autorität, die er besaß, schon so viel erreicht hatte, um wieviel mehr musste dann die Autorität Jesu bewirken. Er kam voll des unbedingten Vertrauens eines Menschen, der zu Gott aufblickt und sagt: „Herr, ich weiß, dass es dir möglich ist“. Glaube an die Kraft und Autorität in deinen Leben, gehe im Glauben voran, egal wie deine sichtbaren Umstände auch sein mögen, schaue im Glauben auf zu Jesus Christus.
- Der Hauptmann erkannte nicht nur Jesu Autorität, sondern er reagierte auch mit völligem Glauben. Er glaubte ohne Wenn und Aber, nichts wurde von ihm hinterfragt, sondern er handelte einfach nur. Handel auch du ohne Wenn und Aber auf Jesus sein Wort hin. Heutzutage wird so viel hinterfragt und diskutiert, der Glaube wird tot geredet. Gebetskreise werden zur Diskussionsrunde, gesprochene Gebete werden durch Diskussionen danach wieder zerredet. Unglauben wird gezüchtet, die Autorität des Glaubens zerredet. Wenn Jesus dir sagt „gehe“ dann gehe, ohne es zu hinterfragen und ohne zweifeln.
Betrachten wir einmal die Definition des Glaubens im Hebräer 11, 1: Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Hier wird eindeutig belegt, dass der wahre, ausharrende Glaube einschließt, Gott in jeder Situation zu vertrauen. Dieses Vertrauen befähigt dich als Gläubiger, Gott und seinem Wort immer treu zu bleiben. Es besteht kein Grund zur Diskussion, es besteht kein Grund, Dinge zu zerreden. Als Gläubiger Nachfolger Jesus Christus nimmst du Gott beim Wort und baust rückhaltlos auf seine Verheißungen. Du stützt deine Hoffnung nicht auf sichtbare Umstände sondern vertraust zuversichtlich auf geistliche Tatsachen. Ein solcher Glaube befähigt dich, in der rechten Beziehung mit Gott zu leben(Herb11, 4). Er veranlasst dich, nach einer tieferen Beziehung zu Gott zu streben(Hebr11, 6) und in voller Gewissheit seinem Wort zu folgen(Hebr11, 7. 11) Der Glaube gehorcht Gottes Anweisungen, so wie der Hauptmann von Kapernaum seinem Wort gehorcht hat. Durch deinen Glauben wirst du dein Leben auf Gottes Verheißungen gründen(Hebr11, 13. 39), die bösen Verhaltensweisen und Taten der gegenwärtigen Welt ablegen(Hebr11, 13) und nach der Heimat im Himmel zu streben. Dein Glaube lehrt dich, große Herausforderungen und Schwierigkeiten zu bestehen(Hebr11, 17-19), in den zukünftigen Generationen Glauben zu wecken(Hebr11, 21), der Verlockung zu ertragen(Hebr11, 25), Verfolgung zu ertragen(Hebr11, 27), in Gottes Kraft und zu seiner Ehre mächtige Taten und Wunder zu vollbringen(Hebr11, 33-35) und auch für Gott zu leiden(Hebr11, 25, 35-38). Der Glaube sagt, dass du nicht zu den nutzlosen und gottlosen Wegen der Welt zurückkehren wirst.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem