Andacht vom 30. Oktober (Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Tag. Der Herr segne deine Hände Arbeit und alle Wege die du gehst. Der Heilige Geist wird dich in allen leiten und führen und dir die Kraft geben die du brauchst. Denke daran, wenn du vor einen großen Berg stehst, du bist niemals alleine, Gott ist immer und überall bei dir!
Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person!
Apostelgeschichte 11, 19-21
Die nun zerstreut waren durch die Drangsal, welche wegen Stephanus entstanden war, zogen hindurch bis nach Phönicien und Cypern und Antiochien und redeten zu niemand das Wort, als allein zu Juden.
Es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, welche, als sie nach Antiochien kamen, auch zu den Griechen redeten, indem sie das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten.
Und des Herrn Hand war mit ihnen, und eine große Zahl glaubte und bekehrte sich zu dem Herrn.
In knappen, zurückhaltenden Worten wird uns hier von einem der bedeutendsten Ereignisse der Gemeindegeschichte berichtet: Das Evangelium wird jetzt zum ersten Mal ganz bewusst auch den Heiden gepredigt. Alles hatte darauf hingewirkt. Drei Meilensteine lassen sich auf dem Weg dorthin feststellen, drei Stufen auf dieser Leiter.
Zunächst hatte Philippus den Samaritern das Evangelium gepredigt. Das war der erste Schritt in dieser Richtung gewesen, da die Samariter halb jüdischer, halb heidnischer Herkunft waren und infolgedessen eine Brücke zwischen der jüdischen und heidnischen Welt bildeten.
Zweitens hatte Petrus Kornelius in die Gemeinde aufgenommen. Zwischen beiden Vorgängen bestand ein entscheidender Unterschied, das musst du unbedingt beachten. In diesem Fall hatte nämlich Kornelius die Initiative ergriffen, nicht die christliche Gemeinde. Nicht die christliche Gemeinde hatte Kornelius gesucht, sondern umgekehrt Kornelius die christliche Gemeinde. Außerdem wird betont, dass Kornelius ein gottesfürchtiger Mann war und dem jüdischen Glauben bereits sehr nahestand.
Mit den Geschehnissen in Antiochia haben wir nun die dritte und letzte Stufe vor uns. Denn hier wandte sich die Gemeinde weder an Juden noch an Halbjuden, und sie wartete auch nicht auf Heiden, die von sich aus aufgenommen zu werden wünschten. Bewusst und gezielt wurde das Evangelium hier aus freiem Antrieb und unaufgefordert den Heiden gepredigt. Hier beginnt endgültig die weltweite Mission des Christentums.
Dabei stoßen wir auf eine erstaunliche Tatsache. Obwohl die Gemeinde hier denn bei weitem entschiedenstem, epochemachendem Schritt tat, kennen wir nicht einmal die Namen der Männer, die dafür verantwortlich waren. Wir wissen lediglich, dass es sich um Männer auf Cypern und Kyrene gehandelt hat, doch niemand weiß und wird jemals erfahren, wer sie waren. Sie sind als namenlose Pioniere Jesu Christi in die Geschichte eingegangen. Ein Unglück der christlichen Kirche/Gemeinde hat zu allen Zeiten darin bestanden, dass die Menschen, die etwas getan hatten, was sie für lobenswert hielten, stets beachtet, erwähnt, bedankt und gelobt sein wollen. Die Kirche/Gemeinde hat vielleicht zu allen Zeiten nichts so nötig gehabt wie Menschen, die sich ans Werk machen, ohne Rücksicht darauf, wer den Ruhm davonträgt, weil es ihnen nur um das Werk selbst geht. Auch wenn der Name dieser Menschen nicht in den Geschichtsbüchern steht: Im Buch des Lebens ist er für immer verzeichnet. Baue das Reich Gottes und nicht dein eigenes Denkmal, es ist nicht wichtig, wer es gemacht hat, sondern es ist wichtig, dass es Gott die Ehre gibt. Verliere niemals Jesus Christus aus den Augen, dann wirst du auch demütig bleiben.
Doch aus diesem Absatz geht noch eine bemerkenswerte Tatsache hervor. Hier beginnt ein Abschnitt der Apostelgeschichte, in dem Antiochien im Mittelpunkt des Geschehens steht. Antiochien war die drittgrößte Stadt der damaligen Welt und wurde nur noch von Rom und Alexandrien an Größe übertroffen. Die Stadt lag etwa dreißig Kilometer vom Mittelmeer entfernt an der Mündung des Orontes. Antiochien war eine schöne Stadt und zugleich Weltstadt, deren Luxus und Sittenlosigkeit sprichwörtlich waren. Ebenso berühmt war Antiochien aufgrund der dort stattfindenden Wagenrennen und Vergnügungssucht, der dort Tag und Nacht gefrönt wurde. Um es modern auszudrücken: Antiochien war eine sportbesessene, wettlustige Stadt voller Spielhöllen und Nachtlokale. Besonders berühmt war die Stadt jedoch wegen des Daphnekults. Der Daphnetempel befand sich etwa acht Kilometer südlich der Stadt inmitten eines Lorbeerhaines. Der Legende zufolge war Daphne eine sterbliche Jungfrau gewesen, in die Apollo sich verliebt hatte. Sie flüchtete vor ihm und wurde auf ihr Flehen hin in einen Lorbeerbaum verwandelt. Die Priesterinnen des Daphnetempels waren heilige Prostituierte. Allnächtlich wurde die Verfolgung der Daphne durch Apollo erneut von denen, die nur Anbetung gekommen waren und von den Priesterinnen nachvollzogen. „Die Moral einer Daphne“ war zu jener Zeit zum geflügelten Wort für eine lockere, wollüstige Lebensweise geworden. Obwohl es unglaubwürdig erscheint, ist es eine Tatsache, dass ausgerechnet in dieser Stadt das Christentum den entscheidenden Schritt nach vorn tat, der es zu einer Weltreligion machte.
Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, so sollst auch du frei sein. Lasse dich niemals von äußeren Dingen abschrecken und gebe deinen Vorurteilen keinen Raum in deinem Herzen. Jesus ist für alle Menschen am Kreuz vom Golgatha gestorben, damit du frei sein kannst, denn wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit. Es gibt keine Personengruppe, keine Szene für die Jesus nicht gestorben ist. Lasse dich niemals abschrecken, du siehst in einer Stadt wie Antiochien, wurde die Geschichte des Christentums zuerst geschrieben für uns Heiden. In einer Stadt in der es wild getrieben wurde, in dem Satan das Zepter in der Hand hatte, wurden die Menschen zum Glauben geführt.
Wenn Gott mit dir ist, wer soll gegen dich sein, gehe hinaus auf die Straße und verkündige den Menschen das Evangelium Jesus Christus.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem