So schlimm ist es doch nicht
So schlimm ist es doch nicht
Es gab Zeiten in meinen Leben, da habe ich viel Geld in den Automatenhallen ausgegeben, um nicht zu sagen, wahrscheinlich mehr wie ich besaß. Tagtäglich bin ich in diese Art von Spielhallen gerannt und versuchte mein Glück zu finden, obwohl ich Glücklich war in meiner kleinen Welt. Ich war Verheiratet, hatte zwei wundervolle Kinder und eine gute und gut bezahlte Arbeit, alles was ein Mann sich wünschen konnte. Alles lief rund und trotzdem bin ich in die Spielhallen gerannt und habe versucht mein Glück zu finden.
Das Spielen hatte sich damals wie eine Schlange in mein Leben geschlichen. Nach und nach, Schritt für Schritt. Angefangen ist es mit einem Geldgewinn in einem Imbiss, ich wollte nur essen holen und habe mir die Wartezeit mit einen kleinen Spielchen verschönert. Zur damaligen Zeit habe ich mit einen minimalen Einsatz, ich glaube es waren 20 Pfennige, eine Summe von circa Hundertzwanzig Deutsche Mark gewonnen. Dann habe ich auf einem Fährschiff Spielkasino auf den Weg nach Schweden, 10 DM auf die Null gesetzt und es kam die Null, danach kam wieder die Null und plötzlich hatte ich schon wieder gewonnen, da ich nicht wusste das mein Einsatz im Falle eines Gewinns auf der Zahl liegen bleibt, mein Glück, es kam gleich wieder die Null, dann habe ich meinen Gewinn schnellstens eingeheimst und unser Kurz Trip übers Wochenende war mit All Includet finanziert.
Damit war der Gongschlag zur meiner Spielerkarriere gelegt und damit der Untergang meiner Finanzen, um nicht zu sagen, der Familienfinanzen. Immer und immer wieder musste ich spielen, ich musste doch mein verlorenes Geld wieder reinbekommen und dann plötzlich wieder ein größerer Gewinn, der allerdings kein Gegenwert für meine bisherigen Verluste war. Aber er reichte aus, mich wieder zum Heldenstatus zu erheben, zu Hause gab es sehr guten Sekt und es wurde reichlich gefeiert mit Freunden und Familie. Im Großen und Ganzen waren schlussendlich die Verluste auf den ersten Drei Siegertreppchen.
Ich habe schon einige Süchte in meinen Leben hinter mich gebracht und sie schlichen sich alle in der gleichen Form in mein Leben, Stück für Stück, Meter für Meter. Am Anfang beherrscht du sie und ab einem bestimmten Zeitpunkt, kippt es und die Sucht beherrscht dich, so wird es auch bei dir sein. Das dumme an Suchtdingen ist es, sie brauchen viel länger um aus deinem Leben zu verschwinden, als wie sie reingekommen sind. Sie saugen sich an dir fest und führen das Leben, eines Stehaufmännchens, sie saugen sich immer und immer wieder fest und verhindern damit, dass du von ihnen loskommst. Sie rauben dir deine Finanzen, deine Gesundheit und wenn du nicht darauf achtest, dein ganzes Leben.
Ich kenne die guten Sätze wie „Ich habe das im Griff“, „Ich kann jederzeit damit aufhören oder es lassen“, „Stell dich nicht so an, so schlimm, ist es doch gar nicht“, „es ist nicht so, wie es aussieht“. Meistens wenn diese Sätze von mir gesagt wurden, war es schon viel zu Spät und ich war schon Kopf unter im Sumpf.
Ich konnte die verschiedenen Abhängigkeiten immer irgendwie beenden, dann kamen sie mal wieder und ich konnte sie wieder beenden. Richtig frei, bin ich allerdings erst durch meinen Glauben geworden, meinen Glauben an Jesus Christus. Manches kehrte auch als Christ nochmal wieder zurück, aber Schluss endlich hat Gott mich Frei gemacht und dann war ich dann auch Frei und es ist bis heute nicht zurückgekehrt und wird es auch nicht.
Was habe ich aus meinen heutigen Gedanken gelernt?
Das es immer besser ist, denn Dingen offen in die Augen zu schauen, ansonsten wirst du sie nicht besiegen